Michael-Endler-Stiftung

Im Jahre 2006 hat das Ehepaar Christian und Monika Endler mit seinen drei Kindern eine wichtige Entscheidung getroffen. Unter dem Dach der Bürgerstiftung Coesfeld gründete die Familie Endler die Michael-Endler-Stiftung. Mit dem Ehepaar Endler sprach die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Coesfeld, Marlis Terlinde, über die Beweggründe der Stiftungsgründung sowie über die Arbeit und Ziele der Stiftung.

Wie kam es zur Gründung der Michael-Endler-Stiftung?

Monika Endler: Ende 2005 ist unser Sohn Michael mit 22 Jahren sehr plötzlich an einer Myokarditis gestorben. Das später für die Stiftung verwendete Kapital war damals für seine Ausbildung vorgesehen.

Christian Endler: Seine Großeltern, die beide ein Jahr zuvor verstorben waren, hatten ihm dieses Geld vererbt. Uns war es wichtig, es in seinem Sinne zu verwenden.

Monika Endler: Durch die Stiftung wird möglich, dass Michael auch über den eigenen Tod hinaus Gutes bewirken kann. Insofern glauben wir, dass wir in seinem Sinne gehandelt haben. Motor dieser Entscheidung war möglicherweise auch der Wunsch, seinem Tod einen letzten Sinn abzuringen. Jedenfalls möchten wir auf diese Weise seinen Namen und die Erinnerung an ihn lebendig halten.

Wie kamen Sie darauf, gerade der Bürgerstiftung Coesfeld den Stiftungsbetrag anzuvertrauen?

Christian Endler: Zunächst hatten wir an eine eigene Stiftung gedacht, aber da wären natürlich zahlreiche organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben auf uns zugekommen, in die wir uns hätten einarbeiten müssen. Durch die Anlehnung an die kurz zuvor gegründete Bürgerstiftung wurde uns der Einstieg deutlich erleichtert.

Monika Endler: Ja, und auch heute profitieren wir von der Organisationsstruktur der Bürgerstiftung, ohne dass unsere Entscheidungsfreiheit bezüglich der Verwendung der Gelder eingeschränkt wird. Außerdem bietet uns die Größe der Bürgerstiftung ein weites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten sowie einen gewissen Rückhalt, der uns höhere Handlungssicherheit gibt.

Sie konnten mit Ihrer Stiftung bestimmen, welche besonderen Bereiche Sie mit der Michael-Endler-Stiftung gefördert sehen wollen.

Christian Endler: Im Sinne unseres Sohnes Michael liegen uns natürlich die Kinder- und Jugendbildungsarbeit und das Thema Sport am Herzen. So ist in den letzten Jahren u.a. das Projekt „starkes Ich, nettes Du, unschlagbares Wir“ an verschiedenen Coesfelder Grundschulen unterstützt worden.

Nachhaltigkeit ist heute ein oft gebrauchter Begriff, ein Gedanke und ein Anliegen vieler gemeinnütziger Unternehmungen. In Bezug auf Ihre Stiftung - können Sie mit diesem Begriff etwas anfangen?

Monika Endler: Durch ein kleines ehrenamtliches Engagement bei einem der Projekte der Bürgerstiftung darf ich miterleben, wie gut es dem Selbstwertgefühl der beteiligten Kinder tut, hier mitzumachen. Es handelt sich um das Projekt „Pferdestärken für starke Kinder“, in das mehrere Frauen ehrenamtlich eingebunden sind. Die Reitpädagoginnen bestätigen immer wieder die positive Entwicklung, die sie bei den Kindern nach einiger Zeit beobachten.

Wir vom Vorstand der Bürgerstiftung Coesfeld wie auch des Stiftungsrates hoffen, dass Ihr Beispiel für andere Schule macht und der Stiftung die Kraft gibt, mit den wachsenden Erträgen gute Projekte für die Allgemeinheit in Coesfeld dauerhaft zu fördern.

Christian Endler: Wir sind nach wie vor fest davon überzeugt, dass es richtig war, uns für eine Stiftung in dieser Form entschieden zu haben. So wird eine Kräftebündelung möglich, die die Bandbreite der eigenen Möglichkeiten deutlich erhöht. Auch ich wünsche der Bürgerstiftung weitere Zustiftungen!

Marlis Terlinde: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch und wünsche Ihnen, dass mit Hilfe der Michael-Endler- Stiftung noch viele gute Ideen im Sinne Ihres Sohnes verwirklicht werden.

Quelle:
Jubiläumsbeilage der Allgemeinen Zeitung Coesfeld „10 Jahre Bürgerstiftung Coesfeld“, 2014